Triage-Entscheidungen verbessern mit dem suPAR Decision-Guide
Falk Wulms, 06.06.2023suPAR Interpretation einfacher gemacht, für den täglichen Einsatz in der Notaufnahmen: Die Herausforderung für eine effektive Patienten-Triage steigt, wenn die klinischen Anzeichen und Symptome subtil oder unspezifisch sind. Es liegt in der Hand des Arztes, die bestmögliche Entscheidung für den Patienten zu treffen. Um die Entscheidung auf mehr Indikatoren zu stützen und das Risiko einer Krankheitsverschlechterung bei Patienten mit subtilen oder unspezifischen Anzeichen besser zu erkennen, werden Biomarker genutzt.
suPAR ist ein unspezifischer, aussagekräftiger Biomarker, der einen hohen Vorhersagewert für ungünstige Verläufe hat. Es wurde vermutet, dass die Werte den Grad der Aktivierung des Immunsystems und das Fortschreiten der Krankheit widerspiegeln. In einer von der Hellenic Sepsis Study Group durchgeführten Studie, schlägt das Expertengremium Leitlinien für den täglichen Einsatz von suPAR in der Notaufnahme vor. Darüber hinaus hebt die Studie wichtige Aussagen über den Nutzen von suPAR für Notfallpatienten hervor:
- Werte < 4 ng/ml sprechen für eine Entlassung des Patienten, der nach einer gründlichen klinischen Untersuchung in die Notaufnahme eingeliefert wurde.
- Werte > 6 ng/ml sind ein alarmierendes Zeichen für das Risiko eines ungünstigen Krankheitsverlaufs, müssen aber unter Berücksichtigung der Krankengeschichte des Patienten interpretiert werden.
- Werte zwischen 4 und 6 ng/ml müssen unter Berücksichtigung der Begleiterkrankungen des Patienten interpretiert werden, die den Wert erhöhen können, z. B. rheumatoide Arthritis, bösartige Tumore und chronische Nierenerkrankungen.
- Werte > 12 ng/ml bei kritisch kranken Patienten sind prognostisch für die 28-Tage-Mortalität, die je nach APACHE-II-Score zwischen 17 und 50 % liegt.
- Werte > 12 ng/ml bei einem Patienten mit Verdacht auf eine Infektion und einem Zeichen des qSOFA-Scores können auf eine Sepsis und einen ungünstigen Verlauf hinweisen.
- Bisher gibt es keine stichhaltigen Beweise für die Verwendung von suPAR als Surrogat-Instrument für antimikrobielles Stewardship.
Es ist wichtig, zu beachten, dass suPAR-Werte individuell interpretiert werden müssen, wobei die Vorgeschichte einer bösartigen Erkrankung oder einer chronischen Nierenerkrankung zu berücksichtigen sind, da diese zu erhöhten Ausgangswerten führen können.